Hannes Leuschner (2019): Am Rande der Allerheiligenbucht

Samba, Capoeira, Candomblé: Ein Brasilienbuch von Hannes Leuschner.

Das Leben der Einwohner einer nordostbrasilianischen Kleinstadt am Rande der Bahia de Todos os Santos, der Allerheiligenbucht, findet an vielfachen Rändern statt: am sozioökonomischen Rand der Gesellschaft, am Rand der Volltrunkenheit, am Rand von Ver- und Misstrauen, von Gut und von Böse und freilich am Rande der Heiligkeit; stets eingedenk der Mutter Gottes, und nur um ein Weniges von den afrikanischen Göttern entfernt, die sich in den Anhängern der Candomblé-Religion inkorporieren. Die in dieser Komposition zusammengeflochtenen Geschichten basieren auf Erfahrungen, die der Autor, ein dem Erzähler vielleicht nicht ganz unähnlicher deutscher Ethnologe, während über zwei Jahren des Lebens und Forschens vor Ort sammeln konnte: In dieser Hinsicht handelt es sich um eine Art ethnographisch basierten Ethnologenroman (ethnographic fiction). Eigentlich aber handelt es sich um Texte vom Fressen und, zwangsläufig, Gefressenwerden – ein Topos der brasilianischen Kulturgeschichte, zu dem im Übrigen der deutsche Landsknecht Hans Staden schon im sechzehnten Jahrhundert nicht unwesentlich beigetragen hat mit seinem Bericht Brasilien – Die wahrhaftige Historie der wilden, nackten, grimmigen Menschenfresser-Leute.

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